Packende Zweikämpfe in Assen“
Am Donnerstag startete Giancarlo-Gino Lührs, Förderfahrer vom ADAC Weser-Ems e.V. gutgelaunt und bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Niederlande. Dort fand vom 26. - 28.08.2022 das ADAC Racing Weekend statt, in dessen Rahmen wieder die Rennen des Tourenwagenjounior Cup gefahren wurden.
Nach einmal verfahren und dadurch bedingt eine nicht ganz einfache Fahrt mit dem großen Gespann durch ein kleines niederländisches Dorf, kam man nach drei Stunden im Fahrerlager des 4555 m langen TT Circuit Assen an.
Am Freitag morgen sah es erst nach Regen aus, es wurde dann aber nur ein kurzer Schauer und um 14 Uhr zum freien Training war es wieder trocken. Beim freien Training stellte man fest, dass Giancarlo auf der für ihn noch unbekannten Strecke noch 4 Sekunden bis zur Spitze fehlten. Außerdem gab es Probleme mit der Bremse und einem Traggelenk. Es erfolgte die Datenauswertung sowie die Reparatur der Bremse durch entlüften und das Auswechseln des Traggelenkes.
Am Samstag begann in Assen der Tag mit dem Qualifying 1 um 09.55 Uhr bei bewölktem Himmel aber trockenem Wetter ging es los. Hier wurden den jungen Fahren in den Niederlanden erstmal klar gemacht, dass man sie genauso wie die großen Rennfahrer behandelt. Wer sich nicht in den vorgegebenen Korridoren bewegte, der bekam knallhart seine Rundenzeit aberkannt. Giancarlo verbesserte sich gegenüber dem freien Training um zwei Sekunden und landete am Ende auf Platz 10. Start des 1. Rennen´s war um 16.15 Uhr. „Hier starteten wir fliegend“, erklärte Giancarlo. „Dabei kam ich leider nicht ganz so gut weg“. Im Rennverlauf konnte er sich aber bis auf Platz 8 vorkämpfen. Zu diesem Zeitpunkt landete ein anderer Fahrer im Kiesbett und das Safetycar fuhr auf die Strecke. Dieses schob das Fahrerfeld wieder zusammen. Sechs Minuten vor Rennende dann endlich der Restart hinter dem Safetycar. Ab diesem Zeitpunkt wurde wieder mit harten Bandagen um jeden Platz gekämpft. „Erst fuhr ich auf Platz 7 vor, um dann den Kampf kurz vor Schluß um Platz 6 in Angriff zu nehmen“, schildert der Förderfahrer vom ADAC Weser-Ems e.V.
Während dieses Zweikampfes wurden die zwei Kontrahenten leider durch einen Fahrer von hinten gestört. Es gab ein großes Gerangel und mehrere eingeklappte Spiegel. „Hierdurch fiel ich um zwei Plätze nach hinten auf Platz 8 zurück“. Sehr schade für Giancarlo, den diese Attacke des Fahrers hatte nichts mehr mit fairem Motorsport zu tun. „Wir werden darüber sprechen und versuchen dieses zu klären“, analysiert Giancarlo. „Danach werten wir unsere Daten und Onboards aus und gucken, was wir morgen besser machen können“. Schließlich ist morgen wieder ein neuer Tag.
Sonntag morgen dann ein relativ unspektakuläres Qualifying für Giancarlo. Er legte hier am Ende zeitentechnisch nochmals eine Schippe drauf und wäre damit auf Platz 8 gelandet, wenn man hier in Holland nicht so streng wäre. Aber Motorsport ist nun mal Motorsport und das Reglement gilt auch für alle Fahrer im Tourenwagenjunior Cup. Somit wurde ihm die Zeit aberkannt, weil er die „Begrenzung“ nicht eingehalten hatte. Am Ende dann Startplatz 9. Sauer auf sich selbst erklärte Giancarlo, „Ich komm da mit der einen Schikane einfach noch nicht richtig klar, ich ärgere mich gerade ziemlich über mich selbst“. Sprach´s und verschwand um die Sache erstmal mit sich selbst wieder ins Reine zu bringen. Als letztes Rennen des Tages ging der TJC um 17.15 Uhr in Assen zu seinem 2. Rennen an den Start. Diesmal wurde stehend gestartet und Giancarlo kam am Start gut weg. Mit einem gekonnten Ausweichmanöver umfuhr er dann einen Unfall und konnte sich auf Platz 8 behaupten. Hier wurde gekämpft um jedes zehntel. Diverse Angriffe wurden gefahren, Giancarlo konnte allerdings den vor ihm fahrenden nicht knacken, da dieser sich im Zickzack breit machte. In der letzten Runde konnte er dann nervenstark die Situation für sich nutzen und überquerte als 6. die Ziellinie. „Ein hartes, nicht ganz optimales Wochenende,“ ließ Giancarlo Revue passieren. „Da wäre noch mehr drin gewesen, aber ich habe hier in Assen viel gelernt.“ Nun noch die Rückfahrt und dann setzt Giancarlo den Fokus auf die Vorbereitung für Hockenheim.
Text: Lührs